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Haiku Gefunden … Da war es … Und wieder … senkrecht

Gefunden, dacht ich,
Dort bei den Winden am Meer.
Die Wellen sangen.

Die Zukunft, sehnt ich,
Baut uns einen goldnen Steg.
Vom Land zur Insel.

Das Leben, hofft ich,
Will sich schon richten nach uns,
Dienend der Liebe.

Das Leben diente.
Mich das Lieben zu lehren.
Ebenso auch dich.

Herzen fliegen, doch
Keinen Steg duldet das Meer.
Tiefes Wasser bleibt.

Da war es doch,
das große Erhabene
in unsren Herzen.

Bäume und Möwen,
sie können bezeugen
das Wir, das es gab.

Ungläubig war´n wir,
gleichwohl benommen vom Wind,
der von Liebe sang.

Der Wagemut doch
verfing sich bald im Spüren
unserer Narben.

Beieinander sein
wollten wir und waren es
nur beim Abschied.

Und wieder wag ich,
Folgend dem Ruf der Insel,
Diesen Katzensprung.

Um dort zu finden
Meine Spuren im Sand und
Gründe zu bleiben.

Sie sind, wo ich bin.
Doch Halt such ich vergebens.
Die Insel schweigt mir.

Und bin ich bei ihr,
lässt sie die Arme offen.
Bleiben oder geh´n?

Zurück in der Stadt
hör ich ihr Rufen wieder,
sobald die Tür schließt.

© Solveig Opfermann